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Kindergarten Zelgli

Untersiggenthal

Die Gebäudeform weckt Assoziationen und lässt Spielraum für Interpretationen. Die äussere Form ist im Innern erlebbar und bietet auf unterschiedlichen Ebenen überraschende Raumerlebnisse, Nischen und Zonen.

Nach nur sechs Monaten Bauzeit konnte der neue Kindergarten Zelgli West von den Kindern und ihren Lehrpersonen bezogen werden. Der mit Messing verkleidete Holzbau bildet zusammen mit dem bestehenden Kindergarten ein städebauliches Ensemble und vervollständigt durch seine Form und Stellung die Gesamtanlage.

Bauherrschaft
Gemeinde Untersiggenthal

Zeitrahmen
2010 – 2012

Bausumme
1.9 Mio. CHF

Auftrag
Eingeladener Projektwettbewerb, 1. Rang

Architekt
Eglin Schweizer Architekten AG
Entwurf: Martin Eglin

Planerteam
Makiol + Wiederkehr Holzbau-Ing., Beinwil am See
Heyer Kaufmann Partner Bauingenieure, Baden
Wittwer Krebs Engineering GmbH, Brugg
P. Keller + Partner AG, Elektroplaner, Baden
SKK Landschaftsarchitekten, Wettingen

Fotograf
Thomas Aus der Au
Eglin Schweizer Architekten AG

Gebäudevolumen SIA 416
1‘075 m3

Geschossfläche SIA 416
300 m2

Standort
Zelglistrasse 22, 5417 Untersiggenthal

Presse
Werk, Bauen + Wohnen
Architekturführer Schweiz
Architecture Suisse
Architektur und Technik
VDSS Nachrichten
Ernst & Sohn
Klempnermagazin

In Anlehnung an den bestehenden Doppelkindergarten nimmt der neue Kindergarten die Dachform und Materialien auf – interpretiert diese aber neu. Die schimmernde Hülle aus Messingblech schützt den darunter liegenden Holzbau optimal vor der Witterung.

Grundriss Erdgeschoss
In Analogie zum Elefanten im Schlangenbauch bei „Le Petit Prince“ von Antoine de Saint-Exupèry ist der Hauptraum des Gebäudes mit der grössten Raumhöhe auch der räumliche Mittelpunkt des Kindergartens.

Situation
Die Positionierung des Kindergartens auf der Nordostseite des Grundstückes ermöglicht eine grosszügige Spielfläche und schützt zugleich die Nachbarn vor möglichen Lärmemissionen.

Der Zugang zum Kindergarten erfolgt direkt von der Quartierstrasse über einen kleinen Vorplatz mit gedecktem Eingangsbereich und die Garderobe.

Grundriss Galerie
Im Hauptraum, auf der Galerie und den anschliessenden Nebenräumen bieten sich den Kindern zahlreiche unterschiedliche Raumerlebnisse, Nischen und Zonen. Diese ermöglichen ihnen und den Lehrpersonen ein abwechslungsreiches Bespielen der Räume.

Von der Galerie aus ermöglichen grosse Fenster und Durchblicke einen guten Überblick interessante Blickbezüge.

Der fugenlose PU-Boden im EG mit unterlegten Gummigranulatmatten bietet durch seine leicht federnden Eigenschaften ideale Voraussetzungen für den Einsatz im Kindergarten.

Der offene Küchenbereich aus Holz und CNS integriert sich flächenbündig in die Wand. Die Verwendung von gebürstetem CNS für Arbeitsplatte und rückwärtige Verkleidung der Küche bildet durch die edle und kühle Optik einen Kontrast zu dem umgebenden warmen Massivholz und stellt eine hohe Widerstandsfähigkeit und Hygiene sicher.

„Ich habe damals viel über die Abenteuer des Dschungels nachgedacht und ich vollendete mit einem Farbstift meine erste Zeichnung. Meine Zeichnung Nr. 1. So sah sie aus:
Ich habe den grossen Leuten mein Meisterwerk gezeigt und sie gefragt, ob ihnen meine Zeichnung nicht Angst mache. Sie haben mir geantwortet: „Warum sollen wir vor einem Hut Angst haben?“
Meine Zeichnung stellte aber keinen Hut dar. Sie stellte eine Riesenschlange dar, die einen Elefanten verdaut.
Ich habe das innere der Boa gezeichnet, um es den grossen Leuten deutlich zu machen. Sie brauchen ja immer Erklärungen. Hier meine Zeichnung Nr. 2:
Die grossen Leute haben mir geraten, mit den Zeich- nungen von offenen oder geschlossenen Riesenschlangen aufzuhören…. Der Misserfolg meiner Zeichnung Nr. 1 und 2 hatte mir den Mut genommen. Die grossen Leute verstehen nie etwas von selbst, und für Kinder ist es anstrengend, ihnen immer und immer wieder erklären zu müssen.“
Aus „Le petit prince“ von Antoine de Saint-Exupéry

Die raumhaltige Treppe bildet mit der Galerie zusammen ein eigenes Element.

Unterschiedliche Funktionen und Raumgrössen resultieren in unterschiedlichen Raumhöhen.

Im Innern wird der Holzbau an Wänden und Decken sichtbar und verleiht den Räumen einen warmen Ausdruck.

Neben der äusserst kurzen Bauzeit garantiert die Elementbauweise durch die Verwendung von ausschliesslich natürlichen Materialien ein angenehmes Raumklima und stellt für den eingeschossigen Bau eine optimale Konstruktionsweise dar.

In den Nasszellen bilden die roten keramischen Wand- und Bodenbeläge einen Kontrast zu dem warmen Holz. Die Belichtung erfolgt durch ein Oblichtband.

Die Konstruktion in Holzelementbauweise wird im Innenraum mit liegend montierten, 40mm starken Massivholzbohlen N+K gebildet. Die Decke ist mit 120mm Brettern und 13mm Fuge als Akustikdecke ausgeführt.

Die einzelnen „Schuppen“ aus Messingblech sind präzise und sorgfältig gefertigt. Sie bilden die komplette Aussenhülle des Gebäudes.