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Pavillion Tilia

Rheinau

Ein neues Zuhause für Menschen mit Behinderungen und herausforderndem Verhalten.

Die Gesamtanlage der psychiatrischen Pflegeanstalt ist als Schutzobjekt von überkommunaler Bedeutung eingestuft. Der neue Pavillon des Tilia Sondersettings fügt sich harmonisch in die bestehende Struktur ein, wobei die Gebäudeflucht des Nachbargebäudes aufgenommen wird. Er integriert sich zwischen den bestehenden Gebäuden und liegt unmittelbar neben den Wohngruppen.
Das Gebäude wird als separate betreute Wohneinheit geführt. Alle wesentlichen Nutzungen wie Essbereich, Teeküche, Schlafzimmer, Nasszelle und Auszeitraum sind integriert. Zusätzlich wird ein separater Bereich für das Betreuungspersonal geschaffen mit Nasszelle und Aufenthaltsraum. Der Innenraum wurde möglichst neutral und ohne starke Reize gestaltet, um eine beruhigende und reizarme Atmosphäre zu erzeugen. Die Oberflächen und Kanten wurden so konzipiert, dass Verletzungen vorgebeugt werden und die Sicherheit der Bewohner gewährleistet ist. Alle Einrichtungen sind fest montiert und “vandalensicher” ausgeführt.
Die Hülle des Gebäudes besteht aus einer vertikalen Holzschalung mit Deckleisten, welche die Materialisierung und Farbgebung der benachbarten Gebäude aufgreift und neu interpretiert. Das Gebäude wird als Erweiterung wahrgenommen und fügt sich selbstverständlich in die bestehende Architektur ein.

Bauherrschaft
Hochbauamt Kanton Zürich

Zeitrahmen
2023 – 2024

Bausumme
1.3 Mio. CHF

Auftrag
Planerwahlverfahren

Planerteam
Abicht Zug AG, Zug
TBGE AG, Zürich
Baltensberger AG, Winterthur

Fotograf
Thomas Aus der Au

Gebäudevolumen SIA 416
535 m3

Geschossfläche SIA 416
141 m2

Standort
Alleestrasse 79, 8462 Rheinau

Der temporäre Holzmodulbau wird mit Schraubfundamenten fundiert, um die Eingriffe in den Boden möglichst gering zu halten. Durch die Verwendung der Schraubfundamente konnten die bestehenden Bäume erhalten bleiben. Der Pavillon tritt in einen harmonischen Dialog mit der Natur, fast ganz ohne Eingriffe ins Terrain.

Schwarzplan

Situation

Der Grundriss gliedert sich in zwei Bereiche: einen für die zu betreuende Person und einen für das Personal. Das Raumprogramm umfasst einen Wohnbereich mit integriertem Essplatz, eine Teeküche, ein Schlafzimmer mit festmontiertem Bett, ein Bad mit Dusche und WC sowie einen Auszeitraum. Ergänzt wird dies durch den Bereich des Personals mit einem abschliessbaren Arbeitsplatz und Aufenthaltsraum für die Betreuung sowie Lager- und Garderobenflächen.

Ansicht Ost

Querschnitt

Längsschnitt

Ansicht West

Eingangsseite

Ansicht Süd

Der Innenraum ist sehr reduziert gestaltet, mit pflegeleichten Oberflächen, flächenbündig eingelassenen Türen und Fenstern sowie möglichst wenigen Ecken und Vorsprüngen. So entsteht eine ruhige, reizarme Atmosphäre

Der neue Pavillon des Tilia Sondersettings fügt sich harmonisch in die bestehende Struktur ein, wobei die Gebäudeflucht des Nachbargebäudes aufgenommen wird.

Der Eingang ist stirnseitig am höchsten Punkt der Topografie angeordnet. So entstehen minimale Eingriffe in die Umgebung, während der bestehende Verbindungsweg als Erschließung zum Gebäude genutzt werden kann.

Die Anordnung der Öffnungen orientiert sich konsequent an der Nutzung im Grundriss, mit dem Ziel, unkontrollierte Reizeinflüsse so weit wie möglich zu vermeiden.

Die vertikale Holzschalung mit Deckleisten nimmt Materialität und Farbgebung der Nachbarschaft auf: Beige, Grün und Rot greifen Fassadenelemente der angrenzenden Gebäude auf und interpretieren sie neu.